Im Jahr 2011, als Minecraft offiziell auf den Markt kam, hätten nur wenige gedacht, dass dieses blockige Sandbox-Spiel eines Tages das meistverkaufte Videospiel aller Zeiten werden würde. Im Oktober 2023 hatte es die Marke von 300 Millionen verkauften Exemplaren überschritten, sodass sogar Grand Theft Auto V (mit 210 Millionen) weit hinter sich gelassen hatte.

Markus „Notch“ Persson arbeitete ursprünglich als Webdesigner, verlagerte seinen Schwerpunkt jedoch bald auf das Programmieren. Zwischen 2004 und 2009 war er bei der schwedischen Firma King angestellt, und während dieser Zeit war er Mitbegründer des mittelalterlichen Sandbox-MMO Wurm Online, das heute noch in Betrieb ist. Er arbeitete auch an zahlreichen Nebenprojekten — kleinen webbasierten Spielen, an denen er an Indie-Dev-Wettbewerben teilnahm und mit Kollegen im TIGSource-Forum diskutierte.

Eine seiner ehrgeizigeren Ideen war damals Ruby Dung, ein isometrisches Bauspiel, inspiriert von Titeln wie Achterbahn Tycoon. Das Spiel kam jedoch weder visuell noch in Bezug auf das Gameplay ganz zustande, und er gab es schließlich auf. Ein Durchbruch kam, als Persson es entdeckte Infiniminer— ein Open-Source-3D-Sandbox-Spiel, mit dem Spieler graben und bauen konnten. Inspiriert von der Spielmechanik wechselte er zur First-Person-Ansicht und entwickelte sein eigenes Spiel rund um das Konzept der Blöcke. Sein früher Prototyp hieß ursprünglich Höhlenspiel, wurde am 17. Mai 2009 in das TIGSource-Forum hochgeladen. Innerhalb weniger Minuten gingen die ersten begeisterten Rückmeldungen ein und die Spieler begannen, Screenshots ihrer Kreationen zu teilen — was einen Schneeball an Aufmerksamkeit auslöste.

Schon in seiner frühen, limitierten Form — ohne Speicherfunktion, Multiplayer oder benutzerdefinierte Karten — stieg die Popularität von Minecraft sprunghaft an. Persson fügte bald Multiplayer-Unterstützung hinzu und erkannte, dass das Projekt mehr als nur ein Hobby werden könnte. Er führte ein Preismodell ein, um Early Adopters zu belohnen: Diejenigen, die das Spiel während der Entwicklungsphase kauften, erhielten einen niedrigeren Preis. Das Spiel verkaufte sich schnell — so sehr, dass PayPal sein Konto wegen des Verdachts auf betrügerische Aktivitäten vorübergehend sperrte.

Angesichts des wachsenden Erfolgs von Minecraft beschloss Persson, ein Unternehmen zu gründen, das die Entwicklung von Minecraft leiten sollte. Er engagierte die ehemaligen Kollegen Jakob Porsér und Carl Manneh, und zusammen gründeten sie Mojang. 2010 hatte Persson ein kleines Team, das sich der Verbesserung des Spiels widmete. Das Interesse wuchs weiter rasant, und sogar Valve wurde darauf aufmerksam und lud ihn in ihre Büros in Bellevue, Washington, ein. Obwohl kein Deal zustande kam, führte dieser Besuch zur ersten inoffiziellen MinecraftCon, auf der Persson mit etwa 50 Fans zusammentraf.

Bis Ende 2010 hatte Minecraft über 700.000 Exemplare verkauft — obwohl es noch nicht offiziell fertiggestellt war. Zum offiziellen Start der Version 1.0 veranstaltete Mojang die erste offizielle MineCon im Mandalay Bay Casino in Las Vegas, an der 4.500 Teilnehmer teilnahmen. Diese Veranstaltung markierte auch einen Wendepunkt: Nur zwei Wochen später trat Persson als Hauptentwickler zurück und übergab die Fackel an Jens Bergensten, der immer noch bei Mojang arbeitet und sogar einen Gastauftritt als Kellner im Minecraft-Film hat.

Obwohl Persson sich aus der Entwicklung zurückgezogen hatte, sahen die meisten Spieler ihn immer noch als das Gesicht des Spiels. Das bedeutete eine ständige Flut von Feedback, Kritik und Fragen, die überwältigend wurden. 2014 twitterte er beiläufig, dass er bereit sei, seine Beteiligung an Mojang zu verkaufen.

Die größten Namen der Spielebranche klopften an — darunter Electronic Arts, Activision und Microsoft. Nach mehreren Verhandlungsrunden erwarb Microsoft die Mojang Studios für 2,5 Milliarden US-Dollar. Persson, Porsér und Manneh verließen alle das Unternehmen. Microsoft entschied sich jedoch dafür, Mojang kreativ unabhängig zu lassen und es gleichzeitig mit den Ressourcen und der Unterstützung eines Technologieriesen zu unterstützen.

Der Rest ist Geschichte. Persson begann, das Leben eines Milliardärs zu führen — ein Leben, das ihm nicht viel Freude bereitete. Einige seiner späteren Äußerungen zu Feminismus und Politik machten ihn zu einer umstrittenen Persönlichkeit, und 2019 entschied sich Microsoft, ihn nicht zur Feier des 10-jährigen Jubiläums von Minecraft einzuladen.